Gebrauchsgegenstände sind für mich der Soundtrack im Film unserer Lebenserzählung. Sie begleiten uns, berühren uns, laden zum Träumen ein, machen Freude. Sie bewähren sich als Teil unseres Lebens aufgrund ihrer Konzeption, ihrer Funktionalität und ihrer Ästhetik. Im Entwurfsprozess untersuche ich die Möglichkeiten der Konstruktion und der Machart eines Gegenstands. Meine Untersuchungen führen mich zur inneren Natur der Sache – dem Eigentlichen. Diese Entdeckung nach außen hin sichtbar zu machen, ist mein Anspruch. Der Herstellungsprozess weder zu Lasten der Umwelt noch des Menschen gehen darf. In diesem Sinne bin ich Handwerker.
Der kleine Balkontisch ist eine Collage aus unterschiedlichen Metallen und Formen – massiv und wertig. Dabei wurde die technische Lösung, um die Tischplatte zu klappen, zum Ornament. An die Wand gerückt ist der Tisch ein Kunstwerk – ein Vollmond.
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Showroom:Ein Stuhl ist für mich als Designer eine dankbare Aufgabe und eine Herausforderung. Ein Stuhl hat Proportionen im menschlichen Maßstab. Er ist figürlich. Ergonomie, Statik und Funktion wollen bedacht sein, sonst ist er nicht nutzbar. Die skulpturalen und plastischen Aspekte üben auf mich einen großen Reiz aus. Es entstand der Entwurf eines Stuhls, der sich zusammenfalten lässt und über Armlehnen verfügt. Ein Möbel, das man verstauen kann und Gästen anbietet, ohne es als Provisorium zu verstehen. D7K ist faltbar, D7 nicht.
Bei diesem Entwurf habe ich mich gefragt: Brauchen ausziehbare Tische eigentlich immer teure Metallelemente? Bei meinem Ausziehtisch nutze ich die Längszargen als Schiene. Auf ihnen gleiten die Platten auseinander und erweitern den Tisch um zwei Plätze.
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Mein Ausgangspunkt war ein Speicherofen, der sich das Stapeln zum Prinzip macht. Betonformteile werden geschichtet und mit Eisenstangen verspannt. Je nach gewünschter Wärmeleistung kann der Ofen höher oder gedrungener ausgeführt und auch später noch aufgestockt werden. Eine Bratröhre lässt sich hinzufügen. Die profilierten Betonoberflächen sorgen dafür, dass der Ofen mehr Wärme abgeben kann.
Dieser Tisch ist inspiriert von den Gesetzmäßigkeiten der klassischen japanischen Holzbaukunst: Säulen sind in der Regel rund, da ihre Last durch das Zentrum abgetragen wird. Horizontale Elemente haben einen hochkanten, rechteckigen Querschnitt. Prinzipien wie diese faszinieren mich, weil sie in uns wirken. Jedes Kind, das mit Bauklötzen spielt, füttert sein Unterbewusstsein mit statischem Verständnis. Es begreift. Das steckt in allen Menschen. Diese Ebene mit funktionalen Objekten zu berühren, interessiert mich. Taut kommt ohne Metallteile aus und ist mit wenigen Handgriffen zerlegt oder aufgebaut. Ein Tisch für anspruchsvolles mobiles Leben.
Eine Kiste mit vier Beinen. So einfach stelle ich mir einen Stapelstuhl vor. Ein Stück Leder nimmt den Kanten ihre Härte. Über die Jahre, durch den Gebrauch formt es sich, passt sich der Stuhlkante an – und erzählt so die Geschichte des Sitzens.
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Ein hohes Maß an Klarheit und Struktur sind für mich Anspruch an ein gutes Regal. Das S3 habe ich als Raster aus Vertikalen und Horizontalen entwickelt. Das Holz betont die Horizontale. Das bringt Ruhe in den Raum. Die vertikalen Stützen sind rund. Sie funktionieren nach dem architektonischen Prinzip der eingespannten Säule. Deshalb kann S3 auf diagonale Aussteifungen verzichten. In Länge und Höhe ist das Regal unendlich erweiterbar.
Stühle sind mobile Möbel, sie wandern. Wird ein Stuhl mit Stauraum zu einem Ort – zum Aufbewahrungsort? Monk ist ein aus Brettern gefügter Stuhl. Die Sitzfläche lässt sich hochklappen und gibt den Stauraum unter sich frei. Das Scharnier aus einfachen Metallteilen muss nicht nur Kräfte auffangen. Es muss auch visuell Vertrauen schaffen.
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Den unscheinbaren Gebrauchsgegenstand des Schneidebrettchens durch eine neue Form zu beleben, war Ausgangspunkt für diesen Entwurf. Eine Gratleiste aus Ahorn hält die Flächen aus Weißtanne gerade und bildet zugleich einen praktischen Griff.
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Für das von der Architektin Lux Geyer 1929 entworfene Einfamilienhaus Obere Schiedhalde in Küsnacht galt es, ein Bettsofa zu entwickeln. Es sollte in der Nische des Studios im Obergeschoss seinen Platz finden. Das Sofa sollte modern und funktional sein, der Ästhetik und der Geisteshaltung des Hauses entsprechen. Ich entwickelte ein kleines und ein großes Daybed mit Kissen. Die Kissen verfügen auf ihrer Rückseite über eine Hornhaut aus dreidimensional verformtem Leder. So können sie sich an den Heizkörper und an die Wände anlehnen, ohne Schaden zu nehmen. Die größere Hälfte des Sofas lässt sich mit wenigen Handgriffen zu einem vollwertigen Bett ausklappen.
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Klemens Grund, geboren 1982 im Schwarzwald, erlernt den Beruf des Tischlers. 2004 studiert er an der Akademie des Handwerks, Gut Rosenberg in Aachen und schließt dort 2007 ab. Im selben Jahr erwirbt er den Meistertitel im Tischlerhandwerk. 2007 bis 2010 arbeitet er als Meisterdesigner in der Schreinerei Brammertz in Aachen. 2010 bis 2013 ist er im Architektur-Atelier von Peter Zumthor in Haldenstein tätig. 2014 gründet er sein eigenes Designbüro in Köln. Es entstehen Gebrauchsgegenstände, Produkte und architektonische Projekte. Seine Arbeiten werden international ausgezeichnet, ausgestellt und publiziert. Heute lebt Klemens Grund in der Schweiz. Er arbeitet im 3D-Studio der Kunstgiesserei Sankt Gallen, gibt Workshops und unterrichtet.
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